Veränderungen im Pflegesektor stellen immer neue Anforderungen an Erstverantwortliche Pflegekräfte (EPK) und Teamleiter. Pro Senectute hat mithilfe eines Online-Entwicklungsassessments die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und den Schulungsbedarf für jeden einzelnen Mitarbeiter ermittelt. Nach einer anschließenden Besprechung mit den jeweiligen Vorgesetzten unternehmen EPK und Teamleiter jetzt zielgerichtetere Schritte für ihre Weiterentwicklung.

Herausforderung

Wie in vielen anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens, hat sich auch bei Pro Senectute die Unternehmenskultur in den letzten Jahren deutlich verändert. Die Organisation muss immer mehr Verantwortung über die Qualität ihrer Leistungen ablegen und die finanziellen Rahmenbedingungen berücksichtigen.

Marjon van Wijnbergen, Leiterin Personal & Organisation bei Pro Senectute sah, dass viele EPK es schwer hatten mit dieser neuen Rolle und dass die Teamleiter nicht genau wussten, wie sie die Mitarbeiter dabei unterstützen könnten. „Unsere EPK sind daran gewöhnt, Gesundheitsfürsorge zu bieten und darin sind sie richtig gut. Jetzt verlangen wir viel mehr von ihnen. Es ist mir wichtig, dass wir ihnen dabei jede Hilfe bieten, die sie brauchen.“

Lösung

HFMtalentindex schlug vor, dass alle 40 EPK sowie die 9 Teamleiter an einem Online-Entwicklungsassessment teilnehmen sollten, gefolgt von einem Entwicklungsgespräch zwischen Mitarbeiter und Führungskraft. „Mir gefiel dieser Vorschlag, weil wir selbst die Kontrolle über das Projekt behalten konnten. Man kann die Entwicklungsgespräche natürlich auch von einem Psychologen führen lassen. Letztendlich geht es jedoch darum, dass die Mitarbeiter eine Beziehung zu ihren Vorgesetzten aufbauen, in der ihre Weiterentwicklung immer besprechbar ist.“ Es wurden vorab Informationsveranstaltungen für die EPK und Teamleiter organisiert, auf denen ihre Fragen beantwortet und ihre Sorgen entkräftet werden konnten. Van Wijnbergen: „Wir haben die Gründe für dieses Vorgehen deutlich erklärt und unterstrichen, dass keine Arbeitsplätze gefährdet sind.“

Mit HFMtalentindex holt Pro Senectute mehr Ertrag aus vorhandenem Talent heraus.

Die Teamleiter haben auf Grundlage des Online-Assessments mit jedem einzelnen EPK ein Entwicklungsgespräch geführt. „Das war auch für die Teamleiter ziemlich aufregend. In den Berichten sind ein paar unumwundene Aussprachen zu lesen. Trotzdem waren die Gespräche effizient. Der Assessment-Bericht hilft dabei, den Mitarbeitern einen Spiegel vorzuhalten. Das stärkt die Beziehung. Ich erwarte auch, dass die kommenden Beurteilungsgespräche vor diesem Hintergrund mehr Tiefgang bekommen.“

In den Ergebnissen der Online-Assessments fiel ein gemeinsamer Verbesserungspunkt ins Auge: Viele der EPK finden es schwierig, ihre Umgebung zu überzeugen. Dieser Aspekt wird also auf den diesjährigen Intervisionsveranstaltungen für EPK besonders intensiv behandelt. Van Wijnbergen: „Wir sind einhellig der Meinung, dass diese Vorgehensweise sehr effizient gewesen ist. Aber das war erst der Anfang. Jetzt wollen wir mehr.“